Freitag
Amino acids 3 - Amino acid arginine
Amino acid arginine
Die Aminosäure Arginin (Arg oder R) mit der Summenformel C6H14N4O2 ist gut wasserlöslich und reagiert aufgrund ihrer stickstoffhaltigen Seitenkette stark alkalisch. Da Arginin Bestandteil der meisten Proteine ist, wird sie von allen Lebewesen in recht großen Mengen benötigt.
Zwar kann der menschliche Körper Arginin selber herstellen, doch ist dies vor allem bei Kleinkindern und während der Schwangerschaft oder Wachstumsphase nicht ausreichend. Die Aminosäure muss für eine gesunde Entwicklung also in genügender Menge über die Nahrung aufgenommen werden. Gleiches gilt ebenso für Erwachsene mit bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise Arterienverkalkung oder Bluthochdruck. Auch nach Unfällen oder bei körperlichem und seelischem Stress reicht die eigene Arginin-Produktion meist nicht aus.
Pflanzliche Lebensmittel, vor allem Nüsse, Sojabohnen und Buchweizen, enthalten sehr viel Arginin. Aber auch Schwein, Huhn und Fisch sind reich an der stickstoffhaltigen Aminosäure, wobei ich Schweiniefleisch allerdings keinesfalls empfehle.
Arginin-Mangelerscheinungen können eine Anfälligkeit für Infektionen, ein krankhaft erhöhter Ammoniakgehalt des Blutes und Wundheilungsstörungen sein. Aber auch eine Reihe von Gefäßerkrankungen können als Folge von zu geringen Argininmengen im Körper auftreten. Ein zu hoher Arginingenuss ist allerdings ebenfalls schädlich. Folgen sind Magenprobleme mit Durchfall und Übelkeit.
Argininhaltige Lebensmittel senken das Risiko für Herzkreislauferkrankungen (vgl. Wells B. J. et al: Association between dietary arginine and C-reactive protein; Nutrition 2005; 21; S. 125-130).
Das Arginin ist nämlich in der Lage, mit Sauerstoff zu reagieren, um den winzigen körpereigenen Botenstoff Stickstoffmonoxid (N0) zu bilden. Dieser wiederum hat positive Wirkung auf die Gefäßerweiterung, den Blutdruck und die Blutversorgung der Organe. Für die Erforschung des Zusammenhangs zwischen Arginin, Stickstoffmonoxid und Blutkreislaufsystem erhielten die Amerikaner Robert Furchgott, Louis Ignarro und Ferid Murad 1998 den Nobelpreis für Physiologie und Medizin. Und selbst beim Lernen und dem Geruchssinn spielt Stickstoffmonoxid – und damit Arginin als Vorstufe – eine entscheidende Rolle.
Aber die Aminosäure hat noch mehr positive Wirkungen auf den Körper!
So konnten Wissenschaftler an Rattenversuchen zeigen, dass argininreiche Kost den Muskelaufbau durch Stimulation des Wachstumshormons Somatotropin fördert. Mehr Muskelmasse wiederum führt zu einem erhöhten Grundumsatz, wodurch die Fettverbrennung indirekt angeregt wird.
(Wu G. et al: Arginine metabolism and nutrition in growth, health and disease; Amino Acids 37 S. 153-168; 2009)
Gleichzeitig wiesen die Forscher bei ihrer Studie nach, dass im Blut der mit zusätzlichem Arginin gefütterten Ratten weniger Aminosäureketten vorhanden waren. Da eine zu hohe Konzentration dieser Ketten eine Insulinresistenz verursachen kann, verringert Arginin möglicherweise auch das Diabetesrisiko.
Und auch das Immunsystem wird durch Arginin positiv beeinflusst. So steigt durch Arginin die Aktivität, aber auch das Zellwachstum und die Differenzierung der Zellen werden angeregt. Gleichzeitig spielt Arginin bei der Entgiftung von Ammoniak – das beim Proteinabbau im Körper freigesetzt wird – eine entscheidende Rolle.
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